Die Telekom rudert im Streit um die Volumentarife zurück

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Zum 1. Mai 2013 hatte die Deutsche Telekom bei allen Neuverträgen Volumengrenzen eingeführt. Mit Erreichen dieser Grenze (die kleinste liegt bei 75 GB) sollte der Anschluss von z.B. 16 Mbit/s auf gerade einmal 384 Kbit/s gedrosselt werden, wie es bei LTE unter anderem schon üblich ist. Bereits mit der Ankündigung hatte es vor allem im Internet massive Proteste gegeben. So hatte eine Petition auf der Seite des Bundestages (epetitionen.bundestag.de/) innerhalb von wenigen Stunden die erforderlichen 50 000 Zeichner, die benötigt werden, damit sich der Petitionsausschuss damit befasst.

Nachdem diese Welle des Protests nicht abriss und das Bundeskartellamt sowie die Bundesnetzagentur Untersuchungen eingeleitet hatten, hat die Telekom heute angekündigt, dass man die Begrenzung auf 2 Mbit/s anheben möchte. Zur Begründung heißt es, dass man „auf die Sorgen der Kunden“ eingehen wolle. Des Weiteren kündigte der Rosa Riese an, dass man die Volumengrenzen und auch die Bandbreite dynamisch an den Markt anpassen wird. Da die Drossel, wenn überhaupt, frühestens ab 2016 greifen würde, könne man jetzt noch keine Details zu Tarifen festlegen, welche dann vielleicht bereits nicht mehr "up to date" wären. Auf alle Fälle hat man vor, den passenden Tarif für jedermann in Petto zu haben. Und da, laut Telekom, sowieso nur 3% aller Internet-Nutzer die Volumengrenze überschreiten würden, hätten die meisten Menschen keine Probleme mit der Begrenzung.

Die sehr umstrittene Einführung von so genannten "Managed Services" wird aber weiterhin bestehen bleiben. Dabei können Inhalte-Anbieter, wie z.B. YouTube, einen Vertrag mit dem Bonner Unternehmen aushandeln, der vorsieht, dass der Anbieter eine Summe bezahlt und die Telekom den Traffic nicht mehr auf das Kundenvolumen anrechnet. Die Telekom begründet dieses Vorgehen damit, dass viele Anbieter sich kaum an den Kosten für die Infrastruktur beteiligen. Jedoch würden alle von der "leistungsstarken" Netzinfrastruktur der Bonner profitieren. Beste Beispiele für eine solche Ausnahme sind vor allem der Telekom TV-Dienst "Entertain" und der Musikstreaming-Anbieter "Spotify". Kritiker befürchten, dass dieses 2 Klasseninternet ein Hindernis für Innovationen werden könnte. Vor allem kleinere Anbieter könnten sich diesen Service wohl nicht leisten. Dies bestritt Telekom Sprecher Philipp Blank. Man wolle nicht vorab kassieren. Man möchte lediglich einen Teil des aus dem Onlinegeschäft gezogenen Profits. Und auch kleine Anbieter würden nur Vorteile aus der Kooperation ziehen. So sei die Partnerschaft mit der Telekom eine gute Werbung.

Quelle: heise online
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Kommentare 1

  • PikaPilz -

    Juhu ^^ Gedrosselt ist mein Internet dann schneller als jetzt :)

    Ich find es einfach überflüssig den Menschen eine Traffix Grenze aufzubrummen. Ich sehs schon kommen:
    Chip 6/16 -> Traffic Calculator 2017 warnt sie wenn Sie an Ihre Trafficgrenze stoßen...