Nicht jedem gefällt die Ribbon-Oberfläche im Windows-Explorer, die mit Windows 8 eingeführt wurde. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese zu entfernen. Die eine ist aufwendiger, die andere weniger, hat dafür aber keine Nebeneffekte. Ich werde nun drei Möglichkeiten vorstellen.
Möglichkeit 1: Vollbildmodus
Mit F11
einfach in den Vollbildmodus wechseln. Dann hat man ganz einfach wieder Zugriff auf die Werkzeugleiste, wie man sie von Windows Vista und Windows 7 kennt. Fährt man mit der Maus an den oberen Bildschirmrand, erhält man zudem die Adressleiste mit ihren Navigations- und Suchfunktionen.
Dies ist die schnellste Methode, die auch einfach wieder rückgängig gemacht werden kann, allerdings nicht für jeden die beste, denn wer will den Windows-Explorer auf einer HD-Auflösung in Vollbild nutzen? Vermutlich niemand.
Möglichkeit 2: Datei umbenennen
Die Ribbon-Oberfläche wird von der Datei UIRibbon.dll
im Verzeichnis %winDir%\System32
gesteuert. Benennt man diese Datei um, kann die Ribbon-Oberfläche nicht mehr geladen werden und die altbekannte Ansicht wird geladen. Benennt man die Datei um, erhält man bei einem Druck auf Enter einen Dialog, dass der Dateizugriff verweigert wurde. Daher muss man vorher erst den Besitzer ändern. Entweder auf den Administrator oder aber auf das eigene Benutzerkonto. Dann muss man sich noch alle Berechtigungen – also Vollzugriff – für diese Datei holen.
Zwar kommt dann beim Umbenennen zu UIRibbon_backup.dll
zwar immer noch der „Dateizugriff wurde verweigert“-Dialog, allerdings kann man hier nun einfach auf „Fortsetzen“ klicken und die Datei wurde ordnungsgemäß umbenannt.
Nun muss nur noch das System oder der Windows-Explorer neu gestartet werden und man erhält eine Ansicht ohne Ribbon-Oberfläche.
Der Nachteil bei dieser Methode ist, dass nach einem Systemneustart Programme wie Paint oder WordPad nicht mehr funktionieren.
Möglichkeit 3: Datei bearbeiten
Alternativ kann man die ExplorerFrame.dll
auch einfach mit einem Resource-Hacker bearbeiten. Das ist zwar der umständlichste Weg, allerdings auch der sauberste, da hierbei die Funktion von anderen Programmen wie Paint oder WordPad nicht beeinflusst werden.
Um Berechtigungs-Probleme zu vermeiden, sollte man die Datei erst an einen Ort kopieren, an dem man selbst volle Schreibberechtigungen hat, z. B. den Desktop.
Dann die Datei mit dem favorisierten Resource-Hacker öffnen (z. B. unter angusj.com/resourcehacker/) und zu UIFILE -> EXPLORER_RIBBON -> 1033
navigieren. Per Rechtsklick > Delete Resource [UIFILE : EXPLORER_RIBBON : 1033] diesen Bereich entfernen.
Danach die Datei abspeichern und wieder in ihr Stammverzeichnis unter %winDir%\System32
verschieben. Bitte vorher ein Backup machen! Um die bereits vorhandene Datei umzubenennen (empfohlen) oder zu ersetzen, muss man auch hier sich selbst volle Berechtigungen geben, nachdem man sich zum Eigentümer gemacht hat.
Wer sich die Mühe nicht selbst machen will, der kann auch die angehängte ExplorerFrame.dll
nutzen. Diese kommt von einem Windows 8.1 64-Bit System. Es kann daher sein, dass sie unter anderen Systemen nicht funktioniert. Hierfür gibt es kein Gewähr.
Sollte sie nicht funktionieren, startet der Windows-Explorer nicht mehr und man muss per Konsole selbst die Backup-Datei wiederherstellen.
Auch hier muss man lediglich den Windows-Explorer neu starten, um das Ergebnis sehen zu können.