Vor etwas über einer Woche zeigte mir das Statistik-Tool Munin plötzlich bei der Prozessorlast einen sogenannten „nice“-Wert an. Ich wusste erst einmal nicht, was das war oder woher dieser Wert kam, dachte dann aber, dass er sicher bald wieder weggehen würde. Doch das war nicht der Fall und so schaute ich mich ein wenig um, was dieser Wert denn zu bedeuten hat.
Eine nutzbare Beschreibung habe ich nur auf Englisch gefunden, die man schwer 1:1 ins Deutsche übersetzen kann, weshalb ich mich selbst drangesetzt habe und diese Beschreibung für den CPU-Usage „nice“-Wert ist dabei herausgekommen:
Normalerweise haben alle Prozesse dieselbe Priorität, um Ressourcen des Prozessors zu bekommen. Der „nice“-Wert dient dazu, diese Priorität zu verändern, so dass Prozesse, die diesen „nice“-Wert haben, eine niedrigere oder höhere Priorität besitzen und somit zuerst andere Prozesse ausgeführt werden, oder der mit dem „nice“-Wert.
Prozesse mit einem geringeren „nice“-Wert als 0 werden priorisiert und damit vor allen anderen Prozessen ausgeführt.
Prozesse mit einem höheren „nice“-Wert als 0 werden nur dann ausgeführt, wenn sich das System im „Idle“-Modus befinden, also nichts zu tun hat.
Läuft ein Prozess mit höheren „nice“-Priorität ab, so bekommt er normal alle Ressourcen, die er braucht. Wenn dann aber ein normaler Prozess eine gewisse Rechenkraft braucht, die der Prozess mit der „nice“-Priorität auch bräuchte, so werden sie dennoch dem normalen Prozess zur Verfügung gestellt.
Diese Beschreibung betrifft nur Unix-Systeme, z. B. Debian oder Ubuntu. Unter Windows funktioniert diese Prioritätenverwaltung anders.